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SPACE SHARING

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« BYE BYE CALWER KOPF – PART II


WETTBEWERB ROSENSTEIN – REALLABOR SPACE SHARING GEWINNT 3. PREIS



Der Internationale offene städtebauliche Wettbewerb Rosenstein – Ideen für den neuen Stadtteil hatte zum Ziel, eine Vision des künftigen Rosenstein-Quartiers zu erarbeiten, die dann als Grundlage für alle weiteren städtebaulichen Planungen dient.

Perspektive Rosenstein-Quartier (Wettbewerbsbeitrag Arge ars Herrmann + Hornung GmbH Architektur und Stadtplanung und GrüneWelle Landschaftsarchitektur / Visualisierung: W. Gothe, München)

Wettbewerbsverfasser:

  • ars Herrmann + Hornung GmbH Architektur und Stadtplanung Dipl.-Ing. Thomas Herrmann Gablenberger Hauptstraße 77, 70186 Stuttgart. Mitarbeiter: L. Herrmann in Arge mit: GrüneWelle Landschaftsarchitektur, Johannes Jörg
  • Visualisierung – W. Gothe, München
  • Modell – B. Berec, Esslingen
  • Mobilität – Brenner Plan GmbH, Dipl.-Ing. M. Novak, Stuttgart
  • Nutzungsarten und Inkubationsprozesse – Reallabor Space Sharing, Staatl. Akademie der Bildenden Künste, Prof. M. Blaschitz, S. Behrens, I. Westheiden, Stuttgart

Das Preisgericht tagte am 08. April 2019 im Kulturbetrieb Wagenhallen und unser Team (Tarnzahl 1256) hat den 3. Platz belegt. Anbei ein paar Auszüge und Eindrücke von dem Wettbewerbsbeitrag.

Mit der Konversion der Bahnflächen hat Stuttgart die Chance, sich aus der Enge seiner Kessellage zu befreien. Die Innenstadt öffnet sich ins Neckartal. Der „Grüne Fjord“ der Schlossgarten-Anlagen wird zum zentralen, nach allen Seiten vernetzten öffentlichen Raum. Die Königsstraße findet ihre Fortsetzung in einer urbanen Esplanade am Park, der sich nach Norden hin aufweitet. Mit einer Neuinterpretation der Doppelsee- Anlage aus dem Thouret-Plan und zwei herausragenden Kulturbauten gelingt der Sprung über den „Cityring“.

Lageplan Rosenstein-Quartier (Wettbewerbsbeitrag Arge ars Herrmann + Hornung GmbH Architektur und Stadtplanung und GrüneWelle Landschaftsarchitektur)

Der Gleisbogen der ehemaligen Gäubahn führt als Flanier- und Radweg in die Mitte des neuen Stadtteils, zu den Wagenhallen und nach Feuerbach. Vorhandene Strukturen, Wege- und Blickbeziehungen werden aufgenommen und weitergeführt, alte und neue Quartiere engmaschig untereinander und mit der Gesamtstadt verwoben. Bestehende Initiativen, neue Kultureinrichtungen und weit über den Schulbetrieb hinaus aktive Schulcampus werden zu Inkubatoren, die die Entwicklung des Stadtteils anregen und voranbringen. (Auszug aus dem Wettbewerbsbeitrag)

Piktogramm Inkubatoren im Rosenstein-Quartier. (Wettbewerbsbeitrag Arge ars Herrmann + Hornung GmbH Architektur und Stadtplanung und GrüneWelle Landschaftsarchitektur)

STADT ALS PROZESS
Städte verändern sich permanent und sind nie zu Ende gebaut. Ihre funktionale, soziale und räumliche Qualität hängt aber davon ab, ob die vielen planerischer Einzelentscheidungen, nach denen sie sich entwickeln, einem konsistenten Leitbild folgen. Unser Wettbewerbsbeitrag für den Stadtteil Rosenstein fixiert keinen fertigen „Idealplan“ sondern projiziert mögliche „Szenarien der Vielfalt.“
Dabei werden Bestandsstrukturen als Keimzellen der Stadtentwicklung und zur Aktivierung des öffentlichen Bewusstseins genutzt. Wagenhalle, Lokschuppen, Gleisbogen und Überwerfungsbauwerk stehen für die bisherige Identität der Areale und werden als Wahrzeichen, Ankerpunkte und Frequenzbringer weiterentwickelt.
Die subkulturellen, kulturellen und bürgerschaftlichen Initiativen im Nordbahnhofviertel sind ein wesentlicher Bestandteil der Konzeption. Als Inkubatoren sind sie ebenso unverzichtbar für Akzeptanz, Kontinuität und Qualität der Stadtentwicklung wie neue öffentliche Einrichtungen, die intensiv mit den Bewohnern des Stadtteils zusammenarbeiten.
Bei der Umsetzung wird das Leitbild im ständigen Dialog mit der Stadtgesellschaft und der Bevölkerung fortgeschrieben und modifiziert. Öffentliche Baugesellschaften, Genossenschaften, Bauträger und Privatinvestoren sind ebenso wie Baugemeinschaften, Start-Up-Szene, Vereine und Commons aufgerufen, exemplarisch neue Gesellschafts- und Lebensformen zu verhandeln und die Möglichkeitsräume der Zukunft zu gestalten. […]
(Auszug aus dem Wettbewerbsbeitrag)

Das neue Rosenstein-Quartier (Wettbewerbsbeitrag Arge ars Herrmann + Hornung GmbH Architektur und Stadtplanung und GrüneWelle Landschaftsarchitektur)

STADT DER VIELFALT – POSTFORDISTISCHE LEBENSRÄUME
Die Funktionstrennung der klassischen Moderne von Wohnen, Arbeiten und Freizeit und die damit verbundene monofunktionale Widmung von Flächen ist nicht mehr zeitgemäß und muss schrittweise zu einer Stadtlandschaft der Vielfalt restrukturiert werden. Es geht dabei um Themen wie Gemeinschaftliches Wohnen und Arbeiten, Generationen-Wohnen, Cluster-Wohnen, alternative Produktion, Verkauf und Kauf bzw.
Konsum von Waren und Dienstleistungen, Hybridisierung, Space Sharing, Repair and Care, Pre-, Re- and Upcycling, Urban Farming (Pflanzen und Tiere), um eine alternative, dezentrale Energiegewinnung (Solarthermie,
Solar- und Bioreaktoren, Windkraft, etc.) und nicht zuletzt um die Mobilitätswende als ganzheitliches Zusammenführen der Individual- und Massenmobilität.
Das Flächenlayout kann deshalb keinen festen Zustand wiedergeben, sondern zeigt eine Nutzungsverteilung, wie sie unter den derzeitigen Umständen zu erwarten wäre: Obergeschosse werden überwiegend bewohnt, die Erdgeschosse öffentlich, sozial oder gewerblich genutzt. Um die S-Bahn-Stationen konzentrieren sich Einzelhandel und publikumsnahe Dienstleistungen. Entlang der Erschließungsloops siedeln sich Handwerker und kleinteilige Produktionsstätten an. Die großflächigen Schulcampus sind ins Stadtgefüge eingebunden. Schulhöfe und innere Erschließung bilden
(halb-)öffentliche Wege und Plätze, die Standorte können „atmen“, sich je nach Bedarf vergrößern, verkleinern und andere Nutzungen aufnehmen. Die Dimensionen der namentlich geforderten Einrichtungen orientieren sich an den „Empfehlungen für einen zeitgemäßen Schulbau in B.-W. 2013“.

(Auszug aus dem Wettbewerbsbeitrag)

Ein neuer Schul- und Sport-Campus am Park. (Zoom In Wettbewerbsbeitrag Arge ars Herrmann + Hornung GmbH Architektur und Stadtplanung und GrüneWelle Landschaftsarchitektur)

MOBILITÄT IN DER FÜNF-MINUTEN-STADT
Die hervorragende Anbindung an die Hochleistungstrassen von S-Bahn und Stadtbahn wird ergänzt durch einen Ringverkehr mit langsam fahrenden autonomen Elektro-Kleinbussen, der bei minimalem Abstand der Bedarfshaltestellen alle Stadtfelder untereinander und mit den Mobilitätsdrehscheiben an den S-Bahn-Stationen Nordbahnhof, Mittnachtstraße und am Hauptbahnhof verbindet. […]

Der ruhende Verkehr ist unabhängig von der sonstigen Bebauung in Quartiersgaragen und den Mobilitätsdrehscheiben entlang dieser Straßen untergebracht. Car- und Bike-Sharing-Angebote und Elektrokleinstfahrzeuge für die „letzte Meile“ helfen bei der Verringerung des MIV. Damit sind alle weiteren Stadträume weitgehend autofrei.

[…] Zu Fuß erreicht man von jeder Stelle des Stadtteils in fünf Minuten alles, was man für den täglichen Bedarf benötigt.
(Auszug aus dem Wettbewerbsbeitrag)

GRÜNBLAUE INFRASTRUKTUR – STUTTGARTER SUMPF /
STADTBIOTOPE / STADTÖKOLOGIE

Die neu gewonnenen Parkflächen werden als attraktiver öffentlicher Freiraum und zugleich als grünblaue Infrastruktur für den ökologischen Stadtmetabolismus entworfen. […]
In den dicht bebauten Stadtquartieren werden alle Dachflächen begrünt. Aussichtsreiche Dachgärten dienen als gemeinsame Freibereiche für Spiel, Erholung und Urban Gardening. Auch Außenspielflächen der Schulen werden auf den großen Flachdächern angeboten, andere Bereiche
werden zur Energiegewinnung genutzt.
(Auszug aus dem Wettbewerbsbeitrag)

WAGENHALLENVIERTEL
STADT- UND LEBENSMODELLE FÜR ÜBERMORGEN

Das Stadtlabor im Umfeld der Wagenhalle dient als Impulsgeber für innovative Entwicklungen u. a. auf Basis der Mehrfachnutzung
von Raum (Space Sharing) und Nutzungskombination von Raum (Hybrid Space) durch unterschiedliche Nutzer*innen und Nutzungen:
Case Study Haus trifft Case Study Quartier trifft Case Stady Stadt.
Vor dem Büroquartier Prestelstraße bilden hybride Gebäudetypen mit Büros, Laboren, Co-Working-Zonen und Wohnungen einen Arbeits-
und Lebensraum für Start-Ups und ihre Akteure.
Zwischen Nordbahnhofstraße und Stadtlabor wird versucht, direkt an die urbane Qualität der dichten, vermischten Stadt der Gründerzeit
anzuknüpfen und sie auf heutige Anforderung und Bedürfnisse zu übertragen.
(Auszug aus dem Wettbewerbsbeitrag)


Das Gebiet rund um die Wagenhallen. (Zoom In Wettbewerbsbeitrag Arge ars Herrmann + Hornung GmbH Architektur und Stadtplanung und GrüneWelle Landschaftsarchitektur)

STADTLABOR – DIE PERMANENZ DES EPHEMEREN
Eine kreative Szene braucht Flächen, in denen frei und ohne großen Kostendruck experimentiert und Neues entwickelt werden kann.
In einem Ballungsraum mit hohem Siedlungsdruck und geringen Flächenreserven müssen Gebiete ausgewiesen werden, die der
marktwirtschaftlichen Verwertung dauerhaft entzogen sind und für temporäre Experimente zur Verfügung stehen. Der Einsatz und
die Ideen der Aktivisten bereiten dabei nicht den Boden für die privatwirtschaftliche Vermarktung und Gentrifizierung, sondern für
künftige Generationen von Kreativen, die sich die Flächen immer wieder neu aneignen. Darüber hinaus entstehen in derartig programmierten
Stadtlaboren herausragende Wissensproduktion und hochwertiger Wissenstransfer.
Für das Stadtlabor um die Wagenhalle werden folgende Regeln vorgeschlagen:

  • Grund und Boden bleiben im Besitz der Stadt oder einer öffentlich-rechtlichen Betreibergesellschaft.
  • Der größte Teil aller Freiflächen muss öffentlich zugänglich bleiben.
  • Nutzungs- und Baugenehmigungen werden grundsätzlich nur auf Zeit vergeben.
  • Die Vergabe erfolgt nach der Qualität der vorgeschlagenen Konzepte u.a. mit dem Fokus auf soziale, ökologische, wirtschaftliche und gestalterische Dimensionen der Ressource Raum.
  • Die Konzepte sollen u.a. als Case Studies für die Reduzierung des ansteigenden Raumbedarfs in Ballungsgebieten und andererseits für die nachhaltige Entwicklung und Revitalisierung von Stadtquartieren geeignet sein.
  • Sämtliche verwendeten Bauteile und -materialien müssen vollständig und ohne „Downcycling“ rückzubauen und wiederzuverwenden sein. (Auszug aus dem Wettbewerbsbeitrag)

Das Protokoll der Preisgerichtssitzung am 08.April 2019 gibt es hier: Protokoll

Wir danken dem gesamten Team für das entgegengebrachte Vertrauen und die bereichernde Zusammenarbeit.

VerfasserIn: Sarah Behrens // Text & Grafik: Arge ars Herrmann + Hornung GmbH Architektur und Stadtplanung (www.architekten-ars.de) und GrüneWelle Landschaftsarchitektur (www.gruene-welle.net)

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